So vermeiden Sie Messfehler

Wie auch Temperatur wird Feuchte am besten in der Raummitte gemessen. Ergänzend kann die Feuchte in Raumecken, hinter Schränken o.ä. erhoben werden, was Sie gesondert im Protokoll vermerken sollten.

Bereits das Öffnen der Tür oder ein längerer Aufenthalt im Zimmer verändert die Luftfeuchte im Raum. Deshalb gilt: den Raum schnell betreten, die Türen schließen und die Messung zügig durchführen.

Bei Feuchtefühlern muss die Luftfeuchte erst in die Kunststoffschicht der Sonde "eindiffundieren". Die Dauer der Angleichzeit hängt maßgeblich davon ab, wie gut der Sensor "umspült" ist. Sie verkürzt sich, wenn der Fühler in der Luft bewegt wird.

Messfehler vermeiden: Alles Tipps auf einen Blick

  • In Raummitte messen.
  • Auf Brusthöhe messen.
  • Starke Strahlungsquellen mit dem Körper abschirmen.
  • Messgerät am besten mit ausgestrecktem Arm seitlich vom Körper halten.
  • Feuchtefühler aus dem Handgelenk mit etwa 2 Schwenks pro Sekunde bewegen.

Einfluss der Temperatur

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Eine typische Situation

Der Messkoffer wird im Winter bei 0°C Umgebungstemperatur transportiert. Am Messort gelangt das Messgerät in einem Raum mit 20 °C und 50 % rF.

Was passiert?

Der Feuchte-Fühler beschlägt: Im "Mikroklima" des Fühlers mit 0 °C beträgt die Sättigung der Luft max. 4,8 g/m3. Die Luft im Raum enthält aber ca. 9 g/m3 Feuchtigkeit.

So messen Sie richtig

Bewegen Sie den Fühler mit 1,5 m/s locker im Handgelenk. Dadurch wird das den Fühler umgebende "Mikroklima" (0 °C) "aufgebrochen" und das tatsächliche Raumklima von 20 °C und 50 % rF gelangt an den Sensor.

Einfluss durch Messperson

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Eine typische Situation

Beim Einstellen des Messgeräts kommt der Fühler in Kontakt mit Atemluft.

Was passiert?

Durch "Anatmen" des Fühlers mit feuchtegesättigter Atemluft steigt die relative Feuchte (% rF) und damit die Temperatur im Messbereich des Messgeräts.

So messen Sie richtig

Halten Sie das Feuchtemessgerät am ausgestreckten Arm möglichst weit entfernt vom Mund und bewegen Sie es locker im Handgelenk mit ca. 1,5 m/s.

Der richtige Messort

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Eine typische Situation

In der Raummitte wird bei 25 °C ein Feuchtegehalt von 50 % relative Feuchte ermittelt. Im gleichen Raum zeigt das Messgerät in Wandnähe bei 15 °C eine relative Feuchte von 90 % an. Welcher Wert ist korrekt?

So messen Sie richtig

Wie die auch die Temperatur wird auch die Feuchte am besten in der Raummitte auf einer Höhe von 1,1 m ermittelt. Wenn Sie die Sonde nicht oder kaum bewegen, müssen Sie eine zehnminütige Angleichzeit einkalkulieren.